Arschlochtag

Kennt ihr? Ich habe heute einen. Fängt schon damit an, dass man nur mit ganz viel Überwindung, gutem Zureden und total verquollen aus dem Bett kommt. Wenn dann der Liebste schon seine Schuhe an hat, weil er zur Arbeit los muss und es grad noch so für einen Kuss reicht und man selbst hat noch nicht mal nen Schluck Kaffee getrunken und das Kind fängt auch schon an zu ningeln, weil es wach ist und niemand innerhalb von 2 Sekunden ins Zimmer kam um sie aus ihrem Elend zu retten. Ich war immernoch nicht angezogen. Die Katze nutzt die Gunst der Stunde und rennt ins Kinderzimmer und verkriecht sich unterm Bett – ich brülle sie wieder raus – alles andere hilft da eh nicht mehr.

Als ich die Milch fürs b’emmchen fertig mache, schlengelt Katze Nummer 2 um die Beine – so ungeschickt, dass sie das Kind umwirft. Es brüllt – ich lasse vor Schreck die noch nicht zugeschraubte Flasche fallen. Knapp neben das Kind. Nass ist sie jetzt trotzdem. Ich ziehe sie also wieder komplett um – jetzt trägt sie ein Elefantenshirt. Auch schön.

Ich lehne mich entspannt zurück – nehme einen Schluck Kaffee. Kalt. Was sonst. Ich hasse kalten Kaffee. Also gehen wir ins Schlafzimmer, suchen die Schmutzwäsche zusammen und stopfen sie in die Waschmaschine. B’emmchen verhält sich kooperativ. Waschpulver rein, Weichspüler – an. Läuft. Nach einer halben Stunde fällt mir auf, dass die Temperatur bei 60 Grad steht. Schön – dann tragen wir ja jetzt alle Kinderklamotten.

Staubsaugen. Kind noch immer zufrieden mit sich und der Umwelt. Geht alles ganz schnell und ich bin glücklich. Kurzzeitig. Schmiere ihr eine Schnitte mit Lätta und Apfelmus und stopf ihr Stück für Stück in den Mund. Gut. Beschäftige mich kurz mit dem Handy und sehe das Elend anschließend auf dem Fußboden – Brotlättaapfelmusbrei – gekonnt verschmiert. Schön.

Es ist inzwischen Mittag. Versuche b’emmchen ins Bett zu bekommen – Nachbarsgör plärrt sich wieder die Seele aus dem Leib – scheiß Trotzphase. An Schlaf natürlich nicht zu denken. Ich bin müde. Kind grinst. Ich lege mich neben ihr Kinderbett auf den Hocker – schließe die Augen und hoffe, dass sie sich ein Beispiel nimmt. Es ningelt, klar. Haut sich den Kopf an den Gitterstäben ein und steckt ihre Füße raus – in mein Gesicht. Ich blinzel. Vor Schmerz. Irgendwann schläft sie ein. Ich schleiche mich zurück ins Wohnzimmer. Das Kinderzimmer leise zu verlassen ist auch nochmal einen Blogeintrag für sich wert.

Jetzt sitze ich hier. Immernoch müde und koche Kaffee. Hoffe, dass dieser Tag bald endet und wünsche mir für heute Nachmittag ein pflegeleichtes Kind. Danke.

11 Kommentare zu “Arschlochtag

  1. Es kann nur besser werden.
    Es kann nur besser werden.
    Es kann nur besser werden.
    Es kann nur besser werden.
    Es kann nur besser werden.
    Es kann nur besser werden.
    Es kann nur besser werden.

    … Immer & immer wieder aufsagen.
    Vielleicht wird’s dann wirklich besser.
    Hoffentlich, für dich. 🙂

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